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Sagen & Mythen

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Der Geheimnisvolle Stollen

Der Eingang des Stollens befindet sich im Bereich  “ Im Ahlen”.

Es ist mit großen Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass unsere Vorfahren hier, in vergangenen Jahrhunderten, nach Erzen gegraben haben.

Ob nicht doch die mündlichen Überlieferungen zutreffen, dass der Stollen bis zum Schloss Hachenburg führt und als Fluchtstollen diente (eher unwahrscheinlich) wird noch erforscht.

Daran arbeiten wir noch....

Das Wasser, das der Stollen führt, versorgte früher Mühlental und sichert seit den 50iger Jahren die Wasserversorgung der Gemeinde Wied. Heute nutzen die Verbandsgemeindewerke das Wasser zur Wasserversorgung der Gemeinde Wied und der umliegenden Ortschaften.

Der Einbaum

Einbaum

Einbaum

Foto: Gemeindearchiv

Auf einer hoch gelegenen Bergkuppe im Wieder Waldistrikt Wolfskehr hatte ein Orkan zu Beginn der 1950er Jahre einen Fichtenbestand entwurzelt. Ein einzelner Baum, eine Buche, war jedoch stehen geblieben. Fortan war es der „Einbaum“. Von hier hatte man einen herrlichen Blick über zahlreiche Dörfer des Westerwaldes bis ins Siebengebirge. So entwickelte sich der „Einbaum“ Mitte der 1950er Jahre zu einem beliebten Ausflugsziel der Wieder, selbst Schulwanderungen führten dorthin. Zum Ausruhen wurde eine Bank dort angebracht.

Arno Schmidt

Der Josefstein

Josefstein - Rückseite

Josefstein - Rückseite

Foto: Arno Schmidt

Während der „Einbaum“ heute nicht mehr vorhanden ist, befindet sich nur wenig hundert Meter entfernt in nördlicher Richtung an der Grenze zwischen der Gemarkung Wied und dem Staatsforst Hachenburg noch ein markanter Basaltstein mit bemerkenswerten Inschriften. Auf der Wied zugewandten Seite liest man „WIEDT“ und auf der Rückseite kann die Bezeichnung „HERSCHAFTD“ entziffert werden. Man kann durchaus annehmen, dass der Stein im 17. oder im 18. Jahrhundert als Grenzpunkt zwischen dem Gemeindewald Wied und dem Wald der Sayn-Hachenburgischen Landesherrschaft dort gesetzt wurde (später Herzoglich-Nassauischer Dominalwald, heute Staatswald des Landes Rheinland-Pfalz).Im Volksmund führt der Stein die Bezeichnung „Josefstein“. Angeblich soll dieser Name auf einen Hausierer namens Josef zurückzuführen sein, der auf seinem Weg von Steinebach nach Wied bei besagtem Stein stets rastete.

Arno Schmidt

Der Wilderer von der Papiermühle in Wied

In der Zeit des 1. Weltkrieges lebte in dem kleinen Fachwerkhaus ostwärts der Papiermühle ein alter Papiermacher mit seiner Frau. Beide stammten aus Kleinschmalkalden in Thüringen. Man hatte ihn angeworben weil er ein Spezialist in seinem Handwerk war.

Die Kriegswirren brachten es mit sich, dass seine angeborene Leidenschaft, die Wilddieberei wieder in ihm aufstieg. In der Abenddämmerung verließ er mit russgeschwärztem Gesicht, den alten Schäferhut tief ins Gesicht gezogen, durch die kleine Hintertür sein Haus. In der weiten Lodenkotze war er nicht mehr zu erkennen. Über einen schmalen Pfad in dicht bewachsenem Strauchwerk gelangte er zu den drei alten Randfichten unweit des Mühlengrabens. Er zog sich an den schweren Randästen der mittleren Fichte hoch und kletterte Richtung Baumspitze . In der Höhe wo die Äste ihn noch trugen löste er den Strick von dem in Segeltuch eingewickelten Karabiner, der am Baumstamm befestigt war. Es handelt sich um einen Militärkarabiner Mauser Modell 98.

Er schulterte das Gewehr und stieg ab. Er pirschte entlang des Mühlengrabens jeden Baum und Strauch nutzend durch das Tal in Richtung Steinebach. Unter gutem Wind pirschte er sich an das Wild heran. Wenn die Nahrung knapp wurde, erlegte er ein schwaches Reh oder einen Hasen.

Durch einen Schuss und den Aufbruch eines Rehes, den der Hund des Försters anzeigte, stand fest, dass hier gewildert wurde. Der Verdacht, dass der Papiermacher wildert ließ sich trotz allen Anstrengungen des Försters und Forstgehilfen nicht beweisen. Man durchsuchte mit dem Gendarmen das Haus des Papiermachers, ohne Ergebnis. Der Forstgehilfe gab nicht auf den Wilddieb zu jagen. Alle waren sich sicher, dass nur der Papiermacher der gesuchte Wilddieb sein konnte. Der Förster ließ zwei Monate ins Land streichen und ordnete mit dem Gendarmen und dem Gehilfen eine neue Durchsuchung des Hauses an. Man durchsuchte das Haus vom Keller bis zum Dache und fand wieder nichts, was auf Wilddieberei hinführen konnte. Vor dem Fachwerkhaus wollten Förster und Gendarm sich verabschieden. Da kam dem Förster plötzlich der Gedanke mit seinem Hund das ganze Haus nochmal zu durchsuchen. Erst die Wohnung, dann den Speicher: Nichts. Alle Hoffnung war dahin. Doch noch den Keller? Ja. Der Hund wurde geschnallt. Er rannte die Kellerstiege hinab und gab stark Laut von sich, sprang an das Regal mit den Einweckgläsern. Ein Glas zersprang auf dem Boden, das von der Frau eingeweckte Rehfleisch lies er sich schmecken. So wurde der Wilddieb überführt. Leider konnte der Wilderer nicht verhaftet werden für seine Taten, er beobachtete das Geschehen in seinem Haus aus sicherer Entfernung. Noch in der gleichen Nacht brach er zu Fuß mit seiner Frau auf, durch den Wald am Josefstein vorbei in Richtung Kleinschmalkalden.

Vielen Dank an G. Hillebrand für diese Sage.

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